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023 Erwachen nach einer denkwürdigen Nacht

Akkirah kam an einen merkwürdigen Ort langsam zu sich. Um sie herum standen riesige Statuen. Sie vernahm Anfangs wie im Nebel eine Stimme, die alles andere als freundlich klang. Sie achtete kaum auf das was die Person sagte. Wo war sie? Wo war Vilkas? Sollten sie nicht zusammen sein, wo sie doch gerade geheiratet hatten? "Vilkas? Vilkas, wo bis du? Und wo bin ich?" fragte sie. Die Fremde die zuvor mit ihr gesprochen hatte sah sie nur kopfschüttelnd an. Es schien eine Priesterin zu sein, also musste sie ich in einem Tempel befinden. Nachdem sie sich noch mal genauer umschaute erkannte sie, dass die Statuen Dibella ähnelten. Wie war sie hier her gekommen? Die Priesterin sah sie an. "Ihr könnt euch an nichts erinnern? Ihr seit hier rein geplatzt und habt verwüstet was ihr konntet, dabei habt ihr ständig nach Sam und seinem Stab gefragt. Ich nehme an das ist euer Mann?" "Sam?" Akkirah war verwirrt. "Wer soll das sein? Mein Mann ist Vilkas von den Gefährten aus Weislauf."

Ihr Kopf schmerzte und sie konnte weiterhin nicht klar denken. Sie spürte eine große Leere in ihrem Kopf, die aber vollkommen anders war, als das was sie schon mal erlebt hatte, nachdem sie einen Schlag auf dem Kopf bekommen hatte. ‚Vil, wo bist du nur, und wo bin ich?' dachte sie still vor sich hin und Tränen fingen an ihr über die Wangen zu laufen. Die Priesterin stand ungerührt und weiterhin recht ungehalten da.
‚Sam', dachte Akki, ‚Woher kenne ich den Namen?' Natürlich, der Begleiter von Nadja auf ihrer Hochzeitsfeier, durchfuhr es sie. Sie hatten gemeinsam etwas getrunken und sich unterhalten und dann plötzlich verschwamm alles vor ihren Augen und war wie weggeblasen. Bis sie hier zu sich kam.

"Ihr befindet euch im Tempel der Dibella in Markath. Und das mindeste was man von euch erwarten kann ist, das ihr beim Aufräumen helft. So wie ihr ausseht werdet ihr kaum Geld haben, um den Schaden den ihr angerichtet habt, zu bezahlen." Akkirah sah an sich runter. Sie trug noch immer das Kleid von ihrer Hochzeit, allerdings sah es nicht mehr sonderlich festlich aus. "Ich werde machen was ihr verlangt, aber bitte, habe ich etwas darüber gesagt, was ich getan habe und von wo ich gekommen bin? Ich kann mich an nichts erinnern." ‚Ach Vil, mein Liebster, was ist nur geschehen', dachte sie weiter und wieder kamen ihr die Tränen.

Etwas besänftig, weil sie merkte, das Akkirah wirklich nicht zu wissen schien, was geschehen ist, sagte die Priesterin ihr, sie hätte etwas von einer Ziege und Rorikstatt erwähnt. Aber nun sollte sie erst mal helfen, die Unordnung zu beseitigen. Akkirah begann nach Anweisung der Frau die Unordnung, die sie scheinbar angerichtet hatte wieder zu beseitigen. Als das erledigt war, entließ die Priesterin sie. Nun stand sie vor de Tempel, kein Geld in der Tasche in einer für sie fremden Stadt am anderen Ende von Himmelrand, als wo sie eigentlich hätte sein sollen. Und in diesem Aufzug konnte sie sich auch schlecht alleine auf den Weg nach Rifton machen. Langsam begab sie sich nach unten. Markath war in einem Berg hineingebaut und der Tempel befand sich recht weit oben. Sie ging langsam die Stufen nach unten, nicht genau wissend, wo sie lang musste.

In Gedanken versunken, fand sie sich dann vor einer Schmelzehütte wieder. Sie unterhielt den dortigen Arbeiter an, und erfuhr von ihm, das er etwas Ärger mit seinem Vorarbeiter hätte. Akkirah dachte nach und versprach dann, zu schauen, ob sie mit dem Kerl nicht reden könne. Sie suchte ihn in seinem Quartier auf und nach dem sie einiges in vernünftigen Ton besprochen hatten, erklärte sich der Vorarbeiter bereit etwas mehr Geduld zu zeigen und seinen Leuten benötigte Pausen zu gönnen. Akkirah kehrte zu dem Arbeiter zurück und dieser gab ihr als dank seinen Wochenlohn. Damit war ihre Rückreise gesichert dachte sie. Bei der örtlichen Schmiedin kaufte sie sich zunächst ein einfaches Schwert, denn ohne Waffe fühlte sie sich unwohl. Für eine Lederrüstung reichte das Geld leider nicht, also blieb sie in den Klamotten die sie trug.

Als sie sich dem Stadttor näherte wurde sie Zeuge auf dem Marktplatz, wie ein Mann auf eine Frau losging und sie tötete. Sie zog ihr Schwert und half den Wachen den Mann zu töten. Danach durchsuchte sie die beiden Leichen. Bei der Frau fand sie einen Schlüssel und einen Brief. Ohne nachzudenken steckte sie die Dinge ein. Die Wachen verscheuchten sie und die rum stehenden Gaffer, und meinten sie hätten alles unter Kontrolle. Akkirah wollte nur Heim zu Vilkas und sah daher zu, das sie wegkam. Sie bemerkte nicht wie ihr ein Mann einen Brief zusteckte. Sie suchte den Kutscher auf, um zu hören wo er hinfahren würde. Er sagte er würde nach Weislauf fahren und in Rorikstatt über Nacht halt machen.

Rorikstatt... Was hatte die Priesterin gesagt? Irgendwas von einer Ziege. Sie gab dem Kutscher das Geld für die Fahrt nach Weislauf und stieg zum Kutscher hoch. Dieser war ein redseliger Mann, doch Akkirah war in Gedanken weit weg bei Vilkas. Wie mochte es ihm gehen? Wahrscheinlich kam er um vor Sorge nach ihr.

Die Kutsche machte am frühen Abend beim Gasthaus in Rorikstatt halt. Ihr Geld reichte gerade um ein Zimmer zu nehmen, aber statt sich dort hin zu begeben, lief sie ziellos durch den Ort, in der Hoffnung etwas zu erkennen, was sie an das, was Geschehen war erinnerte. Als sie an dem Hof am Ende des Dorfes vorbei kam, schrie sie ein Mann, der wie ein Bauer aussah, ziemlich wütend an. "Ihr wagt es euch hier noch mal sehen zu lassen? Nachdem ihr meine Preisgekrönte Ziege gestohlen habt und an einem Riesen verkauft habt? So etwas von Unverfrorenheit!"

Akki sah sich den Mann genauer an. Sie hatte ihn noch nie gesehen. "Bitte, sagt mir, was ich getan haben soll, ich kann mich an absolut nichts erinnern", sagte sie zu ihm. Er sah sie wütend an. "Ihr könnt euch an nichts erinnern? Ihr habt meine Gleda an einen Riesen verkauft. So ein Tier werde ich nie wieder bekommen." "Bitte helft mir…" " Aber sonst geht es euch gut, ja? Ihr wollt, dass ich euch helfe? Dann sorgt dafür, dass ich meine Ziege wiederbekomme, dann schauen wir weiter. Ihr seit mit ihr nach Südosten verschwunden."

Akki überlegte nicht lange und brach trotz der der einbrechenden Dämmerung auf. Glücklicherweise musste sie nicht all zu weit gehen, um auf das Lager des Riesen zu stoßen. Sie schlich sich ran und sah das eine Ziege in der nähe graste. Vorsichtig ging sie in das Lager. Wie konnte sie nur mit dem Riesen zuvor gesprochen haben? Egal was sie nun versuchte, er schien sie nicht zu verstehen und wollte nicht, dass sie die Ziege mitnahm. Dann ging er auf sie los. Sie was froh wenigstens ein Schwert zu haben und bei ihrer vorsichtigen Erkundung ums Lager, hatte sie eine Höhle eines Säbelzahntigers entdeckt. So lockte sie den Riesen in die Nahe, damit sich die beiden gegenseitig an die Gurgel gehen konnten, während sie selbst sich die Ziege schnappte und mit ihr zurück nach Rorikstatt ging.

Ennis, der Bauer war glücklich, als er sie mit dem Tier kommen sah. Nun erfuhr sie, dass sie bei Ysolda in Weislauf einen Verlobungsring gekauft haben sollte. Das entsetzte sie vollkommen. Denn was sollte sie damit? Sie war mit Vilkas verheiratet und würde nie jemand anderes haben wollen. Den Rest der Nacht lag sie wach in Ihrem Zimmer im Gasthof und war noch Schweigsamer als am Tag zuvor, als sie weiter Richtung Weislauf fuhren. Dort kamen sie am späten Nachmittag des übernächsten Tages an.

Akkirah ging zunächst in ihr Haus, um sich ordentlich anzuziehen und lief dann in ihrer Lederrüstung hoch nach Jorrvaskr, da sie vermutete dass man sich sicherlich Sorgen um sie machen würde. In der Methalle traf sie nur Vignar und Aela an. "Wo ist Vilkas? Wie geht es ihm?" Das waren die ersten Worte die aus ihr hervorkamen bevor sie zusammenklappte. Irgendwie war das alles zu viel für sie.

Aela fing sie auf und bugsierte sie zu einem der Stühle. "Tilma, bitte bring ihr etwas, damit sie sich stärken kann." rief sie der alten Dame zu, die gerade aus den Wohnquartieren hochkam. Nachdem Tilma etwas zu Essen und Trinken gebracht hatte, fing Aela an, Fragen zu stellen. Akkirah konnte die Meisten davon nicht beantworten, da sie nicht wusste was gesehen war. Sie wusste nur eines. Sie wollte zurück zu Vilkas. Aela sagte ihr, dass er in Rifton mit Farkas geblieben war und dass sie vor vier Tagen einen Kurier dorthin geschickt hatten mit dem Hinweis, das Ysolda möglicherweise etwas wusste. Aela ging davon aus, das die Zwillinge nun auf dem Weg nach Jorrvaskr waren und sie nur warten brauchten, bis sie ankommen würden.

Akkirah wollte nicht warten und wäre sofort losgestürmt um der Kutsche entgegen zu laufen aber sowohl Aela als auch der alte Vignar hielten sie zurück. Denn woher wollte sie wissen welche Richtung die Kutsche eingeschlagen hatte? Nicht das sie am Ende diese verpassen würden. So wurde Akkirah in ihre Räume geführt, die vormals Kodlak gehörten.

Noch vor dem Morgengrauen war Akkirah wach. Sie ging nach oben in die Methalle und zwang sich eine Kleinigkeit zu essen. Dort saßen schon Ria und Athis. Als Akkirah sich dazugesellte, freuten sich die beiden sehr, dass sie wieder da war. Sie hatten sich genau wie alle anderen ernsthaft Sorgen um sie gemacht. Von den beiden erfuhr sie dann, dass sie bei Ysolda einen Verlobungsring gekauft haben sollte. Die Beschreibung die die angehende Händlerin von Akkirah den Gefährten gegeben hatte, lies keinen Zweifel zu, das es sich um eine Verwechslung gehandelt haben könnte. Mit wem sie sich aber angeblich verlobt haben sollte, dass konnte Ysolda auch nicht sagen. Sie war nur total gerührt von der Geschichte, die Akkirah ihr über das angebliche Kennenlernen ihres "Zukünftigen" erzählt hatte. Sie nannte nur den Ort Hexennebelhain. Die Gefährten waren noch nicht dorthin los gezogen, da sie zunächst auf die Zwillinge warten wollten.

Auf Akkirahs Fragen, nach den Beweggründen, die Nadja veranlasst haben konnte, ihr so was mit einem Fremden anzuhängen konnten die beiden ihr auch nichts sagen. Nadja schien Athis verachtet zu haben und von Ria hat sie wohl auch nicht viel gehalten, so dass die beiden ihr meist aus dem Weg gegangen waren und wenig mit ihr gesprochen hatten. Wenn sie Nadja mal mit Ria unterhalten, hatten dann hatte sie Meist aber keinen Hehl daraus gemacht, was sie von Akkirah hielt. Nämlich noch weniger als von Athis und Ria, auch wenn sie es nicht direkt sagte.

Nach dem Frühstück wollte Akki sich runter zu den Ställen begeben, aber sie wurde von Aela, die gerade hochkam aufgehalten. "Ihr bleibt hübsch brav hier oben und wartet hier. Wer weiß was euch sonst da unten bei Warten widerfährt. Ich möchte es dann nicht sein, der es Vilkas erklären darf." "Ich denke nicht das was passieren wird. Und ich kann auf mich aufpassen." "Ihr bleibt hier! Athis und Ria ihr sorgt dafür, dass sie Jorrvaskr nicht verlässt. Nur in den Hof darf sie." Akki hatte keine Lust sich zu streiten, also blieb sie da und ging nur in den Hof, wo sie sich auf die Mauer setzte um den Weg, der von Osten nach Weislauf führte zu beobachten. Niemand hielt sie davon ab und man ließ sie in Ruhe.
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