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047 Dämmergrab

Der Eingang zum Grab lag an einem kleinen Bach. Akkirah ließ Adelante dort trinken und füllte auch ihre eigene Wasserflasche auf. Man wusste ja nie, wie lange man in diesen Gräbern unterwegs sein würde. Vilkas tat es ihr nach. Dann betrat Akkirah das Grab. Als sie drinnen war, wartete sie auf Vilkas. Warum kam er nicht? Sie ging wieder hinaus und sah Vilkas verzweifelt vor dem Eingang stehen.

"Was ist los, Vil?" fragte sie ihn. "Warum kommt ihr nicht mit?"
"Da scheint eine Blockade zu sein, die ich nicht durchbrechen kann. Ich kann euch nicht folgen." Er ließ den Kopf hängen. "Ich befürchte ihr müsst da alleine hineingehen, was mir gar nicht gefällt." Er nahm sie in die Arme und drückte sie fest an sich. "Ich wünschte ihr müsst da nicht rein, aber der Skelettschlüssel muß wieder an seinem alten Platz zurück, das ist mir bewusst. Ich werde hier auf euch warten, mein Herz." Er gab ihr einen Kuss und lies sie los. Akkirah senkte traurig den Kopf.

"Ich werde auf mich aufpassen, mein Liebster. Wir sehen uns später wieder, das verspreche ich euch." Dann ging sie wieder hinein. Sie betrat nachdem sie ein kurzes Stück dem Gang gefolgt war, eine riesige höhlenartige teilweise zerfallene Halle. Am anderen Ende sah sie ein blaues geisterhaftes Schemen. Vorsichtig schlich sie näher an das Schemen heran. Es war einer der Nachtigallenwächter. Er schein ihr nicht feindlich gesinnt zu sein und sah aus als würde er auf etwas warten. Vorsichtig sprach sie ihn an. Nachdem er angefangen zu erzählen hatte, wie er hergekommen war und was ihm widerfahren sei, wusste sie mit wem sie es zu tun hatte. Es war der Geist von Gallus, dem ehemaligen Gildenmeister aus Rifton. Er war der letzte der Wächter, die noch bei Versand waren. Akkirah erfuhr von ihm, dass dadurch, das Mercer den Schlüssel gestohlen hatte, der Schattensee, die Quelle für ihre weitere Existenz geschlossen wurde und somit die Wächter dem Wahnsinn verfielen. Dadurch das Gallus gerade erst das Dämmergrab betreten hatte, als dieses passierte und seine Verbindung zum See noch nicht gefestigt war, verfiel er nicht wie die anderen, dem Wahnsinn, aber auch ihm entschwanden immer mehr die Kräfte. Leider war auch Gallus nicht in der Lage Akkirah zu begleiten. Auch zu dem Weg innerhalb des Grabes konnte er nichts sagen. Aber er hatte mitbekommen das ein Grabräuber irgendwo in dieser Halle verstorben war. Möglicherweise hatte er Aufzeichnungen gemacht, die ihr helfen würden, heil durch das Grab zu kommen. Also durchsuchte Akkirah zunächst die große Halle. Sie fand das Skelett des Räubers, bei dem ein Tagebuch lag. Sie nahm es an sich und lass es in Ruhe durch. Das was dort stand war wirklich sehr merkwürdig und nicht unbedingt zu verstehen. Daher beschloss sie einfach loszugehen und zu schauen was passieren würde. Vielleicht würde sich unterwegs das Rätsel lösen. Dann ging sie zu dem Tor hinter Gallus und betrat das Dämmergrab.

Hier traf sie nun immer wieder auf verwirrte Geister der Nachtigallenwächter. Da sie Akkirah angriffen, blieb ihr nichts anderes übrig als sie endgültig zu töten. Sie kam so nur recht langsam vorwärts. Obendrein gab es immer wieder Fallen, denen sie ausweichen musste. In einer riesigen Halle musste sie sich laut Tagebuch in den Schatten halten. Sie erkannte recht schnell was damit gemeint war. Sobald sie aus den Schatten in die erleuchteten Bereiche trat wurde sie von giftigem Nebel umhüllt. Aber selbst auf dem Schattenpfad war es nicht sicher. denn auch hier gab es immer wieder Fallen, die sie deaktivieren oder von einem sicheren Standpunkt aus auslösen musste. Aber letztendlich gelang es ihr, die Halle sicher zu durchqueren.

Sie kam schließlich zu einem Raum, in dem eine Statur von Nocturnal stand. Nach einigem Suchen gelang es ihr mit Hilfe von zwei Kettenringen die Tür hinter Nocturnal zu öffnen, um weiter zu kommen. Irgendwann nach gefühltem stundenlangem Wandern durch weitere Gänge gelangte sie dann zu einer Tür, wo in dem Gang direkt davor schwingende Äxte ihr den Weg versperrten. Akkirah beschloss erst mal zu schauen, ob es möglicherweise noch einen anderen Weg geben würde, so dass sie den gefährlichen Äxten ausweichen konnte. Denn es war nicht zu erkennen ob die Tür am Ende vom Gang sich öffnen ließ und sie konnte auch nicht erkennen, wie dicht die Äxte an der Tür entlang schwangen. So versuchte sie dann erstmal eine andere Tür zu öffnen, die meisterlich verschlossen war. Aber mit Hilfe des Skelettschlüssel gelang es ihr in kurzer Zeit das Schloss zu öffnen und damit die Nebengänge und Kammern zu betreten und durchsuchen. Sie traf auch hier wieder auf einige wahnsinnig gewordene Wächter, von denen einer einen Schlüssel bei sich trug. Sie war froh, das sie in der Diebesgilde gut in schleichen unterrichtet worden war, so das selbst diese Wächter sie erst recht spät bemerkten, wenn überhaupt.

Nun betrat sie das allerheiligste des Dämmergrabs. Hier war es ruhig, aber sie war trotzdem die ganze Zeit auf der Hut. Was Vilkas wohl draußen machen würde. Sie wünschte sich er wäre bei ihr. Der Weg endete an einem großen brunnenartigen Schacht. Es blieb ihr nichts anderes übrig als hinab zu springen. Unten fand sie die Leiche des Freundes von dem toten Mann, dem sie das Tagebuch abgenommen hatte. Er war hier verhungert, denn es gab aus diesem Schacht kein entrinnen. Die Wände waren zu Glatt zum hochklettern und eine Tür war nirgends zu erkennen. Akkirah nahm den Skelettschlüssel aus ihrem Beutel und ging mit ihm die Wand entlang. Plötzlich spürte sie ein Vibrieren und der Schlüssel fing an zu leuchten und dann stand sie auf der anderen Seite der Mauer. Das was nun vor ihr zu sehen war, wirkte wie eine Abdeckung in deren Mitte ein kleines Schlüsselloch war. Sie nahm wieder den Skelettschlüssel zur Hand und steckte ihn in das Schloss. Die Abdeckung verschwand und wie aus dem nichts tauchte Nocturnal von einem Schwarm Rabenartiger Vögel begleitet, aus dem Schattensee hervor.

Sie danke auf ihre Art Akkirah dafür, dass sie den Schattensee wieder geöffnet hatte und erinnerte sie auch daran, das Sie und auch Vilkas ihr versprochen hatten, wenn sie gebraucht werden jederzeit zu ihr zu kommen, um sie und das Dämmergrab zu beschützen. Akkirah nickte Stumm. Dann verschwand Nocturnal wieder, aber wie aus dem nichts stand plötzlich Karliah vor ihr.

"Wie kommt ihr so plötzlich hierher? Ihr sagtet doch, ihr könntet mich nicht begleiten?" Akkirah war verwirrt.
"Ich weiß es auch nicht so genau, aber eine Stimme befahl mir, mich hier einzufinden und so bin ich über das Portal in unsere Höhle hierher gelangt."

Während die beiden sich unterhielten tauchte plötzlich eine geisterhafte Gestalt auf. Es war Gallus, dem es nun, wo der Schattensee wieder geöffnet wurde, möglich war zum See zu gelangen. Als er und Karliah sich sahen fielen sie sich in die Arme. 25 Jahre war es her, wo sie sich das letzte Mal gesehen hatten. Und wie es schien, würde das Wiedersehen nur von kurzer Dauer sein, denn man merkte Gallus die Schwäche an, die durch die unterbrochene Verbindung zum Schattensee vorangeschritten war und nicht wiederhergestellt werden konnte. Akkirah beschloss, die beiden in ihren letzten Minuten alleine zulassen. Sie selbst wollte auch nur so schnell wie möglich zurück zu Vilkas, der sich sicherlich große Sorgen um sie machte. Also verließ Akkirah still und leise durch eine der Türen, die aber für sie keine besondere Bedeutung hatten, da sie sich ja nicht vollkommen in Nocturnals Hand begeben hatte. Sie kam, nachdem sie durch die Tür gegangen war, wieder in der riesigen Halle raus, in der sie Gallus zuerst getroffen hatte. So schnell sie konnte, lief sie hindurch zum Ausgang, wo Vilkas auf sie wartete und fiel ihm glücklich in die Arme.

"Es ist vollbracht. Der Schlüssel ist wieder dort wo er hingehört und der Schattensee ist wieder geöffnet. Unsere Aufgabe ist hier erledigt und wir können zurück nach Jorrvaskr gehen." Sie seufzte. Vilkas strich ihr sanft übers Haar. "Dann lasst uns aufbrechen. Noch ist es hell und so können wir ein ganzes Stück schaffen. Aber wir sollten einen großen Bogen um Falkenring machen." Akkirah nickte und dann schwangen sich beide in den Sattel von Adelante und machten sich auf den Heimweg.

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