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037 Akkirah kommt nach Markath

Einerseits verflogen die nächsten Tage für Akkirah wie im Flug, da sie durch das Training mit den anderen, die Übungsstunden mit Frogar und den Ausritten die sie, wann immer sie Zeit hatte machte, beschäftigt war und keine Zeit zum Nachdenken hatte, die Nächte hingegen wollten für Akkirah kein Ende nehmen, da sie Vilkas so sehr vermisste. Am Morgen als, als die Kutsche wieder Richtung Markath aufgebrochen war, traf sie als sie zurück nach Jorrvaskr ging, auf Acadia. Ihre Freundin freute sich sie zu sehen.

" Wenn ich euch so sehe, schien es wohl doch falscher Alarm gewesen zu sein", sagte sie unvermittelt zu Akkirah. Diese wurde plötzlich kreidebleich, so das Acadia im ersten Moment erschrocken zurückwich, doch dann wurde ihr klar, das was Schlimmes passiert sein musste. Sie nahm ihre Freundin in den Arm.
"Es tut mir leid. Ich war zu voreilig und hätte schweigen sollen."
Akkirah fing in ihren Armen an zu weinen. Sie wollte es nicht aber es passierte einfach immer wieder, wenn sie an ihr verlorenes Kind denken musste. Nachdem sie sich wieder gefangen hatte, erzählte sie Acadia was vorgefallen war. Acadia wusste nicht was sie sagen sollte. In solchen Situationen die richtigen Worte zu finden, ist ja nie einfach. Dann fragte Akkirah plötzlich: "Kennt ihr ein Mittel, das dafür sorgt, das ich keine Kinder mehr bekomme? Ich möchte so was nie wieder durchmachen."

Acadia dachte nach. "Ich kenne da eine Kräutermischung, die man Täglich zu sich nehmen muß, damit so was nicht passiert. Wobei es trotzdem manchmal vorkommt, dass es nicht wirkt, was aber selten ist. Kommt mit in meinem Laden und ich bereite euch etwas davon zu und schreibe euch für später das Rezept auf." Akkirah nickte dankbar und folgte ihr. Anschließend ging sie wieder hoch nach Jorrvaskr.

Dann war nach Akkirahs Berechnung endlich der Tag da, wo die Kutsche aus Markath wieder kommen müsste. Hoffentlich mit den Zwillingen. Den ganzen Nachmittag verbrachte sie bei den Ställen, um sie nicht zu verpassen. Zuvor hatte sie ein paar Kleinigkeiten zu Essen gekauft und im Brisenheim gebracht, wo niemand sie beiden stören würde. Langsam brach die Dämmerung herein. Dann endlich sah sie die Kutsche ganz langsam angerollt kommen. Das Pferd vor der Kutsche lahmte etwas, was wohl der Grund für die Verspätung war. Akkirah konnte nicht abwarten bis die Kutsche endlich da war und lief ihr entgegen. Als Vilkas sie sah, sprang er herab, lief ihr entgegen und beide fielen sich in die Arme. "Wie geht es euch, mein Herz? Seid ihr wohlauf? Ich habe euch vermisst."
"Ich habe euch auch vermisst sagte sie nur", und legte ihren Kopf an seine Schulter.
Nach einer Weile löste sie sich von Vilkas. "Wo ist euer Bruder?" fragte sie ängstlich.
"Macht euch keine Sorgen um Farkas, es geht ihm gut. Zu mindestens war das der Fall als ich ihn in Markath zurückgelassen habe. Ich erzähle es euch später. Jetzt sollten wir erst mal Heim gehen." Sie nickte und dann gingen sie hoch zu Stadt. Als sie beim Brisenheim vorbeikamen, zog ihn Akkirah zu dem Haus. "Ich würde lieber heute hier unten alleine mit euch verbringen." Er sah sie glücklich an und folgte ihr ins Haus. Dort nahm er sie einfach auf den Arm und trug sie nach oben ins Schlafzimmer. Als sie sich entkleideten sah Akkirah den verbrannten Arm von Vilkas. "Mein Liebster, das sieht ja schlimm aus", sagte sie entsetzt. "Ich hole euch sofort eine Salbe und verbinde das."

Er hielt sie zurück und zog sie zu sich aufs Bett, nahm sie in die Arme und küsste sie. "Das einzige was ich brauche seid ihr. Das ist besser als jegliche Medizin."

Nachdem sie sich geliebt hatten, legte Akkirah ihren Kopf auf seine Brust, während er sie in dem Arm hielt. Nach einer Weile hob sie etwas den Kopf und sah in seine eisgrauen Augen: "Warum habt ihr Farkas zurückgelassen? Was ist passiert? Habt ihr erfahren, was ihr Wissen wolltet?"

Er erzählte ihr, dass sie erst Tagelang auf Calcelmo gewartet hatten und am Ende keinen Erfolg hatten, was die Beschaffung der Unterlagen für die Übersetzung anging. Und das sie in der Zeit, wo sie auf Calcelmo gewartet hatten, zwei kleine Aufträge des Jarls angenommen hatten, wobei er sich dann die Verbrennungen zugezogen hatte. Er erzählte ihr, von der Schönheit der Stadt und wie sie auf ihn gewirkt hatte, um zu sehen wie Akkirah darauf reagierte. Sie hörte ihm zu und nickte zustimmend, als er von der Stadt sprach. Auch wenn sie selbst nur einmal für kurze Zeit dort war, hatte es ihr da auch gefallen.

Dann rückte Vilkas mit dem eigentlichen Problem raus. Sie brauchten jemanden der in Calcelmos Gemächer einbrach. Weder er noch Farkas würden das können. Auch sonst niemand bei den Gefährten, zumal er so was auch von keinem verlangen würde. Er hatte überlegt, ob möglicherweise jemand aus Rifton das übernehmen konnte, aber erstens kannte er dort niemanden und zweitens könnte es möglicherweise an Mercer heran gebracht werden und der war der Letzte, der etwas davon erfahren durfte.
"Ihr möchtet, dass ich den Einbruch begehe. Ihr hättet mich nicht zurücklassen sollen, sondern gleich mitnehmen, dann wäre das jetzt erledigt", grinste sie.
Er sah sie an. "Ihr wart noch zu schwach für die Reise", sagte er ganz leise, als wenn er Angst hätte, sie mit diesen Worten zu verletzten. Sie schmiegte sich an ihn. "Ihr habt ja Recht. Es war gut, dass ich hier geblieben bin. Zwischenzeitlich habe ich mich weitest gehend erholt, so dass ich euch nun begleiten kann."

Nach dem Gespräch stand Akkirah auf und ging, trotz des Protests von Vilkas hinab in ihr kleines Alchemielabor, um etwas Salbe für Vilkas Arm zu holen, sowie etwas zu verbinden. Nachdem sie den Arm versorgt hatte schliefen beide ein. Auf etwas zu essen verzichteten sie heute einfach mal.

Am nächsten Morgen beim aufwachen spürte Akkirah, wie ihre Narbe pocherte. Vielleicht hätten sie heute Nacht doch etwas vorsichtiger miteinander umgehen sollen, dachte sie. Aber es war einfach zu schön gewesen, Vilkas wieder bei sich zu haben. Vorsichtig ohne ihren Mann zu wecken, befreite sie sich aus seiner Umarmung und begab sich nach unten, wo sie ihre Salben und Tränke aufbewahrte. Sie nahm etwas von der Heilsalbe und schmierte sich damit ein. Dann ging sie wieder hoch um sich anzukleiden. Dabei wurde auch Vilkas wach.

"Ist es schon wieder so spät?", fragte er schläfrig. "Ja mein Liebster. Und wir sollten wohl mal hoch nach Jorrvaskr gehe. Ich befürchte Aela könnte sich sonst doch Sorgen machen und glauben, ich wäre doch abgehauen, um zu euch zu kommen."

Vilkas seufzte. "Ihr habt Recht." Dann kleidete auch er sich an und sie gingen gemeinsam Arm in Arm hoch zur Methalle. Wie zu erwarten war, hatte Aela angefangen sich Sorgen um Akkirah zu machen. Allerdings hatte sie dann, als sie noch mal durch die Stadt ging, gesehen dass aus dem Schornstein vom Brisenheim Rauch aufstieg. Damit war klar, das Akkirah dort war. Als sie oben ankamen war Tilma dabei das Frühstück vorzubereiten. Rhia und Torvar waren unterwegs und Athis war heute dran, sich um Frogar zu kümmern. Als Akkirah und Vilkas eintraten, stürmte der Junge sofort zu Vilkas. "Vilkas, ich lernen Lesen und Schreiben, damit ich genauso ein guter Gefährte werde wie ihr und Farkas", rief er freudestrahlend. Akkirah konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Während des Frühstücks musste Vilkas dem Jungen Geschichten erzählen. Es nützte auch nichts, das Aela und Akkirah immer wieder versuchten daran zu erinnern, dass man bei Essen eigentlich Schweigen sollte. Frogar meinte darauf nur, er rede doch nicht, das solle ja Vilkas tun.

Nach dem Frühstück gelang es Athis den Jungen mit raus zu nehmen, wo er ihn im Einhandkampf unterrichten wollte. Nun hatten Aela, Akkirah und Vilkas Ruhe um sich über das was die letzten 2 Wochen geschehen war, zu unterhalten. Aela verstand es, das Akkirah mitgehen sollte, auch wenn sie der Meinung war, es wäre besser noch ein wenig länger zu warten bis sie vollkommen gesund war. Aber beide wollten nicht warten. Sie wollte Mercer Frey endlich zur Strecke bringen. Also machten sie sich nach dem Gespräch auf, ihre Sachen zusammen zupacken und nach Markath zu reiten. Mit der Kutsche, was Vilkas ja eigentlich wegen Akkirah vorgezogen hätte, würde es zu lange dauern, da sich das Pferd ja gestern auf dem letzten Stück nach Weislauf einen Stein in den Huf getreten hatte und nun erst mal ein paar Tage ruhig stehen musste. Und ein Ersatzpferd war nicht so ohne weiteres zu bekommen, du obendrein teuer.

Kurz vor Mittag saßen die beiden dann auf Adelante und ritten nach Markath. Unterwegs hatten sie keinerlei Probleme. Im Rorikstatt übernachteten sie im Gasthof und auf dem Rest der Strecke fanden sie etwas seitlich vom Weg unter einem Felsvorsprung, bzw. einen alten umgestürzten Baum, jeweils einen guten Platz zum Schlafen. Als sie in Markath ankamen wurde es schon dunkel. Schnell versorgten sie gemeinsam Adelante, bevor sich durch das riesige Stadttor hineingingen.

Als sie vor dem Gasthof standen bat Vilkas Akkirah stehen zubleiben. Er nahm ein Tuch aus der Tasche und band es ihr um die Augen. Sie wusste nicht was sie dazu sagen sollte. "Ich habe eine Überraschung für euch", flüsterte er ihr ins Ohr und dann nahm er sie auf den Arm und trug sie hoch zu ihrem neuen zu Hause. Akkirah wusste nicht so recht was vor sich ging. Sie legte die Arme um Vilkas, weil sie Angst hatte zu fallen, denn sie merkte, dass er einen Haufen Treppen nach oben ging. Dann merkte sie, das sie eine Haus betraten und nach einigen Metern setzte er sie ab. Er nahm ihr das Tuch von den Augen und ließ sie sich umschauen. Sie stand in einem rieseigen Esszimmer, an der einen Wand standen mehrere Bücherregale und es gingen von diesem Raum zwei kleinere ab, die sie sofort als Alchemielabor und Verzauberungswerkstatt wie in Rifton erkannte.

Vilkas beobachtete sie. Sie ging vorsichtig von einem Raum zum anderen, als hätte sie Angst, sie könne jemanden, der dort war erschrecken. Aus dem kleinen Gästezimmer trat Farkas hervor. Sie fiel ihm vor Freude, ihn wieder zu sehen um den Hals. Dann drehte sie sich zu Vilkas um. "Was soll das bedeuten, Vil?"
"Ich hoffe es gefällt euch, mein Herz. Das ist unser neues Heim in Markath, wenn es euch recht ist."
"Es ist wundervoll, mein Liebster", sie nahm ihn in die Arme und küsste ihn lange.
"Nun lasst uns erst mal essen", meldete sich Farkas nach einiger Zeit. "Ich möchte nicht umsonst die ganze Zeit vorm Kochtopf und Bratspieß gestanden haben."

Sie setzten sich alle drei an den Tisch und aßen dann erst mal gemütlich, bevor sie hinterher anfingen zu erzählen was die letzten Tage vorgefallen war. Als es Zeit zum Schlafengehen wurde verabschiedete sich Farkas, sehr zum erstaunen von Vilkas. Er hatte vor heute Nacht unten im Gasthof zu schlafen. Sowohl Vilkas als auch Akkirah wollten ihn davon abhalten, aber er sagte nur, in der ersten Nacht im neuen Heim sollten die Besitzer alleine sein. Dann verschwand er ohne weitere Worte und ließ die beiden oben zurück.

"Und nun?" fragte Akki.

"Hmmm… was haltet ihr davon, das neue Bett zu testen?" Er nahm sie ohne eine Antwort abzuwartend auf den Arm und trug sie ins Schlafzimmer. Ein neuer Tag war angebrochen. Akkirah seufzte. Warum musste die Nacht schon zu Ende sein, Sie überlegte, ob sie etwas geträumt hatte. Denn hieß es nicht, das was in der ersten Nacht in deinen Träumen passiert, wird wahr? Sie erinnerte sich da an nichts. Vilkas lag gleichmäßig atmend neben, oder eher teilweise unter ihr. Ihr Herzschlag hatte sich an den seinigen angepasst, oder war es umgekehrt? Sie beschloss liegen zu bleiben bis ihr Liebster auch wach wurde. Plötzlich schrak sie zusammen, und auch Vilkas schoss hoch. Jemand klopfte heftig an die Haustür. Vilkas ergriff noch im Halbschlaf sein Schwert und ging zur Tür.

"Wer ist da?" fragte er etwas ungehalten. "Ich bin's, Bruder, und ich wollte euch das Frühstück bringen." "Kommt rein". Farkas betrat das Haus und musste sich das Grinsen ziemlich verkneifen, als er seinen Bruder vollkommen unbekleidet mit seinem großen Zweihänder in der Hand vor sich stehen sah. "Oh", meinte Farkas nur, "Ich scheine etwas zu früh zu sein, dabei steht die Sonne schon hoch am Himmel."

Vilkas grummelte etwas Unverständliches und begab sich wieder ins Schlafzimmer, wo Akkirah im Bett saß und ihn anlächelte, als er den Raum betrat. Er beugte sich über sie und gab ihr einen Kuss. "Guten Morgen, mein Herz." "Das wünsche ich euch auch, mein Liebster". Dann sprang sie aus dem Bett, kleidete sich an und ging in das große Esszimmer, wo sie Farkas begrüßte und sich bedankte, dass er ihnen Frühstück gebracht hatte. Als Vilkas sich auch dazugesellte, aßen sie erst mal gemütlich und besprachen dann ihren Plan für den Tag. Zunächst wollten alle drei gemeinsam das Museum besuchen. Da hatte Akkirah schon mal Gelegenheit sich etwas um zuschauen. Später wollten sie gemeinsam wieder gehen und während die Zwillinge die Wache ablenkten sollte Akkirah heimlich wieder das Museum betreten und sich von dort aus in die Privatgemächer von Calcelmo schleichen.
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